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Literarisches Portrait

Zu jeder Jahreszeit stellen wir Ihnen wichtige polnische Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor, deren Werke  in Originalsprache   und in deutscher Übersetzung in der Bibliothek  ausgeliehen werden können.

In der Navigation finden Sie ältere Literarische Portraits.

Frühling 2022

Stanisław Lem (1921-2006)

 „Nicht der ist ein besserer Stratege, der weiß, dass man den Gegner überrumpeln muss, um zu siegen, sondern der, der weiß, wie man das tut.“ 1)

Stanisław Lem

Stanisław Lem - Quelle Wikimedia.com
 Leben und Wirken

Stanisław Lem – war ein renommierter polnischer Schriftsteller, Essayist, Science-Fiction-Autor, Philosoph und Futurologe.

Geboren wurde er am 12. September 1921 in Lemberg (polnisch: Lwów, heute Ukraine) in einer polnisch-jüdischen Arztfamilie. Nach seinem Abitur im Jahre 1939 begann er 1940 unter sowjetischer Besatzung Medizin zu studieren. Durch den Zweiten Weltkrieg wurden seine Studien unterbrochen. Lem konnte mit gefälschten Papieren seine jüdische Herkunft verschleiern. Der Großteil seiner Familie kam im Holocaust ums Leben. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 arbeitete er als Monteur und Schweißer für ein deutsches Versorgungsunternehmen. Zur gleichen Zeit übersetzte er Gedichte von Rilke. 1944, als die Stadt wieder in den Händen der Sowjets war, setzte er sein Medizinstudium fort. 1946 im Rahmen der sogenannten Repatriierungsaktionen zog die Familie nach Krakau. Dort schloss er 1948 sein Medizinstudium ab. Er praktizierte allerdings nie als Arzt und verlor so seine Approbation. Stattdessen schrieb er, u.a. 1946-1948 für den „Tygodnik Powszechny“ und arbeitete ab 1947 als Assistent am Konversatorium für Wissenschaftsgeschichte der Jagiellonen-Universität in Krakau, wo er den wissenschaftlichen Teil der Monatszeitschrift „Życie Nauki“ redigierte 2).
Neben zahlreicher Romane, Kurzgeschichten und Erzählungen, die Lem in seinem Leben schrieb, verfasste er theoretische Schriften über Science Fiction, wissenschaftliche Essays und Feuilletons über Gebiete der angewandten Philosophie und der Kybernetik für mehrere polnische und ausländische Zeitschriften u. a. die österreichische Zeitschrift „Quarber Merkur“, polnische „Studia Filozoficzne“, „Teksty Drugie“, kanadische „Science Fiction Studies“ oder für die Pariser Exilzeitschrift „Kultura“.
Lem gilt als brillanter Visionär und Utopist, der zahlreiche komplexe Technologien Jahrzehnte vor ihrer tatsächlichen Entwicklung erdachte. So schrieb er bereits in den 1960er und 1970er Jahren über Themen wie Nanotechnologie, neuronale Netze und virtuelle Realität. Ein wiederkehrendes Thema sind philosophische und ethische Aspekte und Probleme technischer Entwicklungen, wie etwa der künstlichen Intelligenz, menschenähnlicher Roboter oder der Gentechnik. In zahlreichen seiner Werke setzte er Satire und humoristische Mittel ein. Einige seiner Werke tragen auch düstere und pessimistische Züge in Bezug auf die langfristige Überlebensfähigkeit der Menschheit. Häufig thematisierte er Kommunikationsversuche von Menschen mit außerirdischen Intelligenzen, die er etwa in einem seiner bekanntesten Romane, Solaris, als großes Scheitern verarbeitete 3).
Lem war u.a. Gründungsmitglied der Polnischen Astronautischen Gesellschaft, Mitglied der Polnischen Kybernetischen Gesellschaft, Science Fiction Researsch Association oder Science Fiction Writers of America. 1983 war er Fellow am Berliner Wissenschaftskolleg.
Lem erhielt zahlreiche Auszeichnungen u.a. 1957 den Literaturpreis der Stadt Krakau für Czas nieutracony (1955, Die nicht verlorene Zeit; dt. Die Irrungen des Dr. Stefan T.), 1970 den Preis des polnischen Außenministers für die Popularisierung der polnischen Kultur im Ausland und das Kommandeurskreuz des Ordens der Wiedergeburt Polens. 1973 bekam er den Großen Staatspreis der Volksrepublik Polen, 1986 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 1991 den Franz-Kafka Literaturpreis, 1996 den Weißer-Adler-Orden der Republik Polen und zuletzt wurde ihm 1998 ein Ehrendoktortitel der Universität Oppeln verliehen.
1992 benannte die Internationale Astrologische Gesellschaft den Planetoiden Nr. 3836 nach ihm 4).
Im Jahr 1953 heiratete Lem die Radiologin Barbara Leśniak. Das einzige Kind des Ehepaares – der Sohn Tomasz – wurde 1968 geboren. Zwischen den Jahren 1983-88 hielt sich der Autor in der österreichischen Hauptstadt Wien auf, wo er sich weitgehend seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete. Neben zwischenzeitlichen Aufenthalten in West-Berlin (1982) kehrte er 1988 endgültig nach Polen (Krakau) zurück, wo er am 27. März 2006 im Alter von 84 Jahren an Herzversagen verstarb.

Der Ehrenbürger Krakaus verfasste eine Vielzahl futuristischer und international populärer Werke. Insbesondere sein Roman Solaris gilt als Meisterwerk seines Genres. Der polnische Literaturnobelpreisträger Czesław Miłosz merkte diesbezüglich an, dass Solaris „wissenschaftliche Träume mit einer Untersuchung der moralischen Verantwortung der Menschen im Weltall“  5) vereine.
Der erwähnte Roman wurde überdies in 31 Sprachen übersetzt und mittlerweile dreimal verfilmt. Zuletzt im Jahre 2002 in der Regie des US-amerikanischen Steve Sonderbergh. George Clooney spielte derweil die Hauptrolle des Chris Kelvin.

Lems Werke wurden in 57 Sprachen übersetzt und insgesamt mehr als 45 Millionen Mal verkauft. Damit gehört der gebürtige Lemberger zu den meistgelesenen Science-Fiction-Autoren weltweit. Aufgrund seines komplexen Sprachgebrauches und seiner vielzähligen Neologismen galten die Werke Lems als Königsdisziplin innerhalb der Übersetzerszene.
Ins Deutsche wurden seine Werke von mehreren Übersetzern übertragen. Unter anderem von Irmtraud Zimmermann, Caesar Rymanowicz, Hubert Schumann, Friedrich Griese, Jens Reuter, Roswitha Buschmann, Klaus Staemmler und Franz Rottensteiner. Mehr dazu können Sie in der Spalte "Werk" nachlesen.

In Darmstadt fand von Oktober 2016 bis März 2017 das Komet Lem Festival statt. Das vom Philosophischen Institut der TU Darmstadt, dem Deutschen Polen-Institut und dem Staatstheater ausgerichtete Festival widmete sich Stanisław Lem mit diversen Veranstaltungen wie Lesungen, Theaterstücken und Filmaufführungen, auch musikalische Interpretationen der Werke Lems wurden aufgeführt. Die Ausstellung Lems Tierleben nach Mróz bestand aus Zeichnungen des Illustrators Daniel Mróz rund um Lems Welten.

 

 Quellen:

1) In: Stanisław Lem. Eine Minute der Menschheit. Eine Momentaufnahme  / Red. Franz Rottensteiner, aus d. Poln. E. Werfel.  Frankfurt/M, Suhrkamp, 1983

2) In: Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Bd. 4. Porträts / hrsg. von Karl Dedecius. Zürich, Ammann, 2000. S. 478

3) https://de.wikipedia.org/wiki/Stanis%C5%82aw_Lem

4) In:  Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Bd. 4. Porträts / hrsg. von Karl Dedecius. Zürich, Ammann, 2000. S. 480

5) In: Czesław Miłosz. Geschichte der polnischen Literatur. Mit einer Einleitung von Karl Dedecius.  Tübingen, Francke, 2013. S. 395.

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Stanisław Lem

Ausgewählte Werke:

 

hrsg. von Alexander Friedrich, Alfred Gall, Petra Gehring, Peter Oliver Loew, Yvonne Pörzgen

Kosmos Stanisław Lem. Zivilisationspoetik, Wissenschaftsanalytik und Kulturphilosophie

Wiesbaden : Harrassowitz Verlag, 2021

Unsere Signatur: D 4 Lem/Fr

 Mehr dazu finden Sie   hier.

 

 

 

Stanisław Lem. Hrsg. von Jerzy Jarze̜bski

Technologie und Ethik. Ein Lesebuch

Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1990

Reihe: Polnische Bibliothek

ISBN:  3-518-40239-0

Unsere Signatur: U pd Lem/Te

  Mehr dazu finden Sie   hier.

 

 Stanisław Lem ; illustriert von Anna Stähler ; übersetzt aus dem Polnischen von Irmtraud Zimmermann-Göllheim ; mit einem Vorwort von Ursula K. Le Guin
Solaris. Roman

Polnischer Titel: Solaris

Frankfurt am Main ; Wien ; Zürich : Büchergilde Gutenberg, 2021

1. Auflage ; illustrierte Ausgabe für die Mitglieder der Büchergilde Gutenberg

ISBN: 978-3-7632-7254-9 ; 978-3-7632-7316-4

Unsere Signatur: U pd Lem/S-5

Covertext:

Der Planet Solaris ist von einem Ozean bedeckt - einem Ozean, der auf die physikalischen Verhältnisse ebenso Einfluß zu nehmen scheint wie auf die Wissenschaftler, die ihn von der Raumstation aus untersuchen sollen. Der Psychologe Kris Kelvin wird geschickt, um die seltsamen Vorkommnisse zu klären, aber was ihn erwartet, übersteigt jegliche Vorstellungskraft.
Eine rätselhafte Raumstation, unzählige Türen und Korridore: In Anna Stählers llustrationen bewegen wir uns, ähnlich wie die Figuren dieses Meisterwerks der Science-Fiction, durch unbekannten Raum auf der Suche nach Antworten.

Mehr dazu finden Sie hier.

 

Stanisław Lem ; deutsch von Caesar Rymarowicz
Die Sterntagebücher des Weltraumfahrers Ijon Tichy. Herausgegeben von Astral Sternu Tarantoga, Professor der Astralzoologie an der Universität Fomalhaut

Polnischer Titel: Dzienniki gwiazdowe

Berlin : Verlag Volk und Welt, 1961

Unsere Signatur: U pd Lem/Ste-7

 

 

 

Stanisław Lem. Mit Illustrationen, einem Interview und Anmerkungen zur Rezeption von F. Rottensteiner, hrsg. u. mit e. Nachw. versehen von W. Berthel
Die phantastischen Erzählungen

Frankfurt/M. : Insel, 1981

ISBN: 3-458-04922-3

Unsere Signatur: U pd Lem/Ph

 Covertext:

Wenn wir etwas besonders bewundern, sagen wir, das ist phantastisch! Man verachte nicht den alltäglichen Sprachgebrauch! Was Stanislaw Lem in seinen Geschichten treibt, ist phantastisch. Phantasie ist im Spiel, ein Übermaß an Phantasie. Mit dem Einfallsreichtum mancher Geschichte könnten andere Autoren ein ganzes Lebenswerk bestreiten. So ist der Titel, den wir dieser Sammlung gegeben haben schillernd und auch doppelbödig. Gesammelt wurden all die Geschichten, und zwar quer durch sein Werk, in denen seine überschäumende Phantasie und erzählerische Kraft besonders farbig und plastisch zutage tritt. Wir treffen  auf all die beliebten kauzigen, koboldartigen Figuren wie Professor Tarantoga, Ion Tichy, den Piloten Pirx, Trurl und Klapaucius und viele andere mehr. Bei allem, was oft über die phantastische Literatur gesagt wird, vergißt man leicht, dass sie in erster Linie und vor allem auch unterhalten soll. Sie wendet sich nicht nur an den Verstand, sondern auch an das Gefühl. EIn Literaturwissenschaftler sagte einmal, sie könne die geistigen Ansprüche des Lesers erhöhen, aber auch ihn in seiner geistigen Armut bestärken, wenn sie ihm Surrogate bietet, ihn in eine Sackgasse führt und damit eine reaktionäre Rolle spielt. Das ist bei Lem sicher nicht zu befürchten. Siegfried Lenz schrieb 1974: "Doch bei allem unverhofften Aufschluß, den Lem über uns selbst und über die Zustände auf der Erde gibt, eins braucht man bei dieser Lektüre nicht zu befürchten - düstere Entlarvungsstimmung, feierliche Gerichtsatmosphäre. Im Gegenteil, ich wüsste auf Anhieb kein Buch zu nennen, in dem so viel gebildeter Sarkasmus versammelt ist, so viel Zärtlicher Spott, so viel Humor, Schabernack, Witz und lichter Tiefsinn wie in den Sterntagebüchern. Hier schießt die ehrwürdigste Logik Kobolz, und die klassischen Gesetze der Physik führen einen Kopfstand vor. Die außergewöhnliche Intelligenz des Autors - dies Gefühl hat man mitunter - zieht die Spiralnebel fort und gibt den Blick frei auf ein kosmisches Panoptikum, in dem wir uns selbst wiedererkennen." Und diese Bemerkungen zu den Sterntagebüchern lassen sich ohne weiteres auch auf die anderen Werke Lems ausdehnen. Um dem Leser das Werk Stanisław Lems auch sinnlich greifbarer werden zu lassen, hat der Herausgeber in einem Anhang  Materialien zum besseren Verständnis gesammelt. So zum Beispiel werden die wichtigsten Illustrationen Lems vorgestellt und ebenso ein Überblick über die Umschläge seiner ausländischen Ausgaben gegeben. Lem selbst wird in einem Interview vorgestellt. Franz Rottensteiner schreibt zur Rezeption Lems im Ausland, und eine ausführliche Bibliographie weist auf die Bücher hin, aus denen die Erzählungen oder Stücke dieses Bandes herausgelöst werden. Zur Zeit sind im deutschsprachigen Raum von Stanisław Lams Büchern ca. 1 000 000 Exemplare verkauft worden. Da mag zutreffen, was er in seinem Artikel "Erfolg" im April 1978 in der polnischen Zeitschrift "Kultura" schrieb:

"Von alters her bildet die deutsche Sprache die Startplattformfür Schriftsteller, die Kandidaten für den Weltruhm sind. Sie ist gewissermaßen die Quarantänestation, in der ihre Qualitäten einer Prüfung unterzogen werden. Die polnische Sprache - ganz im Gegenteil, erleichtert den Start in die Welt nicht, sondern erschwert ihn. Die deutsche ist ein Trampolin, vor allem für den Slawen."

Stanisław Lem ;  Aus dem Polnischen von Maria Kurecka
Rückkehr von den Sternen. Roman

Polnischer Titel: Powrót z gwiazd

Berlin : Ullstein, 2002

ISBN: 3-548-60146-4

Unsere Signatur: U pd Lem/Rue

 Covertext:

"Einer der schönsten Romane des Meisters der klassischen Science-Fiction"

Nach einer zehnjährigen Weltraumexpedition kehrt Hal Bregg auf die Erde zurück. Zehn Bordjahre aber bedeuten 123 Erdenjahre. Die Gesellschaft, der er sich nun anpassen muss, hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Aber nicht nur der technische Fortschritt hat eine völlig neue, verwirrende Welt geschaffen. Mittels einer Droge wurde eine der folgereichesten menschlichen EIgenschaften kontrollierbar: Die aggressivität. Hal Bregg wehrt sich gegen die "weiche" Gesellschaft, bis er sich eines Tages in eines dieser sanften Wesen verliebt. ...

"Eine Mischung aus schöngeistigem Ehrgeiz, Sachbuch-Seriösität, spannender Unterhaltung, dichterischer, beinahe philosophischer Hintergründigkeit und moralischer Weisheit." F.A.Z.

Mehr dazu finden Sie hier.

 

Stanisław Lem ; übersetzt von Caesar Rymarowicz
Eden. Roman einer außerirdischen Zivilisation

Frankfurt am Main : Insel, 1978

ISBN: 3-458-05880-X

Unsere Signatur:  U pd Lem/Ed

 

 Klappentext:

»In den Berechnungen war ein Fehler. Sie waren nicht über die Atmosphäre hinweggeflogen, sondern waren mit ihr zusammengestoßen. Das Raumschiff bohrte sich mit lautem Krachen, von dem die Trommelfelle anschwollen, in die Lufthülle. « So beginnt Stanisław Lems Buch Eden und die Havarie der fünf Astronauten, die auf dem Planeten gleichen Namens in einem fernen Sonnensystem merkwürdige und bedenkenswerte Abenteuer erleben.

Jerzy Jarzębski schreibt in seinem Aufsatz Stanisław Lem, Rationalist und Sensualist:

"Eden ist ein recht typischer SF-Roman, der die Abenteuer einer irdischen Expedition auf einen fremden Planeten beschreibt. Die Astronauten treffen dort eine auf ziemlich hohem Niveau stehende Zivilisation an, die sich jedoch auf originelle Weise entwickelt hat, indem sie die Vervollkommnung der Produtkionsmittel durch die Steuerung der Bioevolution ersetzt hat. So sind 'lebendige' Fabriken durch eine Generation von Mutanten zu ersetzen, die ihre Gestalt entsprechend den Prinzipien der Herrscher des Planeten erhalten haben. Was passiert jedoch, als das Experiment misslungen ist: nach den misslungenen Fabriken ist die Reihe an die fehlerhaften Eden-Bewohner gekommen, eine anonyme Zentralregierung hat ihren Tod beschlossen... Der Roman weist auf die gesellschaftlichen Folgen hin,die entstehen, wenn Informationen blockiert werden. Der machiavellistische Herrscher (oder die Herrscher?) von Eden kann die Gesellschaft straflos manipulieren dank seiner Kontrolle über die Kommunikationskanäle - dieses bedrohliche Memento adressiert Lem an die Bewohner der Erde. Aber das ist noch nicht alles: die Astronauten erwägen das Projekt winer Befreiung des Planeten durch Anwendung von Gewalt - und verwerfen es letzten Endes, um in aller Ruhe den Rückflug entutreten."

"Ein unerhört komplexes Universum. Lem bringt ein beträchtliches Stück näher an die intellektuellen Konsequenzen jener Erkenntnis heran, die das Wissen von der Natur den Menschen tatsächlich vermittelt, und holt sie ins Vergnügen zu beeinträchtigen, das Erzählen zu vermitteln vermag. Und was bei dem allen Lems Verhältnis zur Science Fiction betrifft: Seitdem er schreibt, besteht  - um eine bekannte Wendung zu varieren  - Science Fiction aus Stanisław Lem und Ansätzen. Auch dieses Genre ist seither nicht mehr qualifiziert durch die Masse trivialer Phantastereien, die es schon fast erstikken, sondern durch die in ihm gegebenen Möglichkeiten."
Heinrich Vormweg in: Merkur

 

 Stanisław Lem. ; Dt. von Roswitha Matwin-Buschmann
Der futurologische Kongress. Aus den Erinnerungen des Ijon Tichy

Polnischer Originaltitel: Kongres futurologiczny

Berlin : Buchclub 65, 1986

Unsere Signatur: U pd Lem/Fu-3

Covertext:

Hier bleibt Ijon Tichy, der Held so vieler lemscher Erzählungen, ausnahmsweise auf dem Boden, das heißt auf der Erde. Es bedeutet allerdings nicht, dass es ihm hier langweilig würde, ganz im Gegenteil: Er wird beschossen, eingefroren, aufgetaut, betäubt, benebelt, beglückt und bekommt schließlich noch einen Rattenschwanz verpasst. Der futurologische Kongreß ist eine der großen Dystopien des 20. Jahrhunderts – allerdings deutlich lustiger als die Konkurrenz von Orwell, Huxley oder Atwood.

Jurij Murašov und Sylwia Werner (Hg.)
Science oder Fiction? Stanislaw Lems Philosophie der Wissenschaft und Technik

Paderborn : Wilhelm Fink,  2017

ISBN:  978-3-7705-6174-2 ; 3-7705-6174-0

Unsere Signatur: D 4 Lem/Mu

Covertext:

 Stanislaw Lem ist vor allem als Science-Fiction-Autor bekannt. Sein Werk ist jedoch sehr vielgestaltig und lässt sich nicht eindeutig einer Gattung zuordnen.
Literatur, Wissenschaft und Philosophie verbindend, spielte Lem häufig mit den literarischen Konventionen. Seine Romane, Erzählungen und Essays zielen weniger darauf ab, die Leser mit dystopischen Zukunftsszenarien zu fesseln, sondern sie versuchen Wirkungszusammenhänge zwischen Kultur, Technik und Wissenschaft in Gedankenexperimenten auszuloten und die Auseinandersetzung mit fremden Zivilisationen exemplarisch durchzuspielen. Die in diesem Band versammelten Aufsätze fragen daher nach den möglichen Konnotationen zwischen Lems Erzählprinzipien und den wissenschaftlichen Konzeptionen, die in diesen Texten verhandelt werden.

 Mehr dazu finden Sie hier.

Stanisław Lem ; Ilustracje  Daniel Mróz
Cyberiada

Chotomów : Verba, 1990

ISBN:  83-85061-07-X

Unsere Signatur: D 4 Lem/Cy

 

 

 

Stanisław Lem ; Posłowie i kosultacja Jerzy Jarzębski
Opowiadania wybrane przez czytelników

Abweichender Titel auf dem Umschlag: Fantastyczny Lem. Antologia opowiadań według czytelników

Kraków : Wydawnictwo Literackie, 2016

ISBN: 978-83-08-06210-4

Unsere Signatur: D 4 Lem/Fan

Covertext (auf Polnisch):

Top fifteen. Najlepsze z najlepszych. Piętnaście prezentowanych tu opowiadań Stanisława Lema wybranych zostało w drodze plebiscytu wśród czytelników, z udziałem samego autora oraz wybitnego lemologa i krytyka literackiego, Jerzego Jarzębskiego, którzy wskazali swoje ulubione teksty.

Wszystkie opowiadania ułożono według miejsca zajmowanego w czytelniczym rankingu, który zadecydował o pozycji trzech pierwszych utworów. Są to: Simon Merril: „Sexplosion”, Trzej elektrycerze i Alistar Waynewright: „Being Inc.”. Im dalej w spisie treści, tym większa stosunkowo rola pisarza i krytyka w ich doborze.

Jedno jest pewne - teksty pochodzące z różnych cykli i tomów zebrane obok siebie brzmią jeszcze mocniej i pełniej. To utwory nadal żywe, pełne fantastycznych pomysłów, groteskowego humoru, nieoczekiwanych rozwiązań fabularnych i głębokich podtekstów filozoficznych.

Mehr dazu finden Sie hier (auf Polnisch).

Wojciech Orliński
Lem. Życie nie z tej ziemi

Wołowiec : Wydawnictwo Czarne ; Warszawa : Wydawnictwo Agora, 2017

ISBN:  83-8049-552-7 ; 978-83-8049-552-4

Unsere Signatur: D 4 Lem/Or-2

Covertext (auf Polnisch):

„Lem. Życie nie z tej ziemi” to pierwsza w Polsce biografia autora „Cyberiady”. Korzystając z niepublikowanych dotąd źródeł, Orliński wyjaśnia duże i małe, poważne i zabawne tajemnice z życia pisarza. Jak Lem przeżył Holocaust? Czy kiedykolwiek uwierzył w komunizm? Co sobie kupił za honorarium z „Obłoku Magellana”? O co chodziło w „Solaris” i dlaczego Andrzej Wajda w końcu nie przygotował ekranizacji? Jak korespondencyjna przyjaźń z Philipem K. Dickiem przerodziła się w nienawiść, w wyniku której Dick wysłał słynny donos na Lema do FBI? Czym się różniły pierwotne wersje „Fiaska”, „Głosu Pana” i „Kongresu futurologicznego” od tego, co Lem ostatecznie wysłał wydawcy? Gdzie i kiedy Lem spróbował narkotyków i jakie miał przy tym doznania? Jak w PRL wyglądał zakup samochodu, domu, „New York Timesa”, wejściówki na Kasprowy Wierch, stacyjki do fiata czy marcepanowego batonika? I co to właściwie jest sztamajza?

Mehr dazu finden Sie hier (auf Polnisch).

Agnieszka Gajewska
Stanisław Lem. Wypędzony z Wysokiego Zamku. Biografia

Kraków : Wydawnictwo Literackie, 2021

ISBN:   978-83-08-07452-7

Unsere Signatur: D 4 Lem/Ga-2

Covertext (auf Polnisch):

"Napisana przez Agnieszkę Gajewską biografia Stanisława Lema wydaje mi się znakomita. Ojciec był dla mnie zagadką w tym sensie, że Lem pisarz i Lem ojciec stanowiły niemal odrębne byty. Dzięki tej książce lepiej zrozumiałem wpływ wydarzeń z młodości na jego światopogląd, pisarstwo i wybory życiowe."  TOMASZ LEM

Przed czym uciekał w gwiazdy Stanisław Lem? Autorka przez lata wytrwale tropiła różne Lemowe ślady. Udało jej się dotrzeć do nieznanych materiałów i świadectw. Z badań i studiów powstała biografia, w której możemy poznać dotąd nieujawnione fakty i historie, zawoalowane w oszczędnych opowieściach pisarza lub anegdotach.

Odkrywamy traumę Zagłady, która zniszczyła świat młodości Lema. Pogrom w Brygidkach i długie miesiące w ukryciu z trucizną w kieszeni. Wstrząs związany z przymusowym przesiedleniem do Krakowa. Chwilową wiarę w postęp, który miał uwolnić ludzkość od niesprawiedliwości i wojny. Zwątpienie, depresję mimo światowej sławy, na krótko odzyskaną wiarę w czasie zwycięstwa Solidarności. Przejmujący portret człowieka i czasów od skonfliktowanej wewnętrznie II RP, przez katastrofę wojny, szarzyznę PRL-u, aż do chaosu początków III RP.

O swoich przodkach i przedwojennych losach nie opowiedział nawet synowi. W korespondencji i wywiadach roi się od nieścisłości i przemilczeń. Aktywność twórcza wywołwała demony przeszłości, a niepochowani zmarli zasiedlali jego pamięć. Pisarz, naukoznawca, filozof i niespełniony scenarzysta miał wiele tajemnic, których nie wyjawił nikomu, choć skarżył się na dojmujące poczucie wstrętu do życia. AGNIESZKA GAJEWSKA

Agnieszka Gajewska - literaturoznawczyni, profesorka Uniwersytetu Adama Mickiewicza. Znawczyni twórczości Stanisława Lema, autorka książki "Zagłada i gwiazdy", w której nowatorsko zinterpretowała związki wojennej biografii pisarza z jego twórczością.

 Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier (auf Polnisch).

 

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Stanisław Lem

Links & Interessantes

  • Porträt von Stanisław Lem auf dem Portal German.Lem.pl
  • Komet Lem Festival - fand 2016-2017 in Darmstadt statt und wurde vom Deutschen Polen-Institut, Technischer Universität  Darmstadt sowie Staatstheater organisiert.
  • Ein Dokumentarfilm über das Wirken von Stanisław Lem.  Klassiker der Weltliteratur (ARD-Alpha):
  • Eine Vortragsreihe über den Autor des Literaturforums „Brecht-Haus“. "Der Zeitzeuge Lem" und  „Futurologie“ (Weiterleitung auf YouTube).
  • Eine Ansammlung von interessanten Artikel zu Stanisław Lem "Lem & the Future" auf dem Portal Culture.pl (auf Englisch).
  • Die Verfilmung des Romanes "Solaris" - Trailer  (Weiterleitung auf YouTube).
  • 2006 erschien auf der Grundlage  von Stanisław Lems Geschichtensammlung "Sterntagebücher" eine Science-Fiction-Satire Fernsehserie die bei ZDF gelaufen ist. In Hauptrollen spielten u.a. Norah Tschirner und Oliver Jahn. Die erste Staffel von Ijon Tichy: Raumpilot können Sie bei Youtube anschauen.