03.05.2021 - Gesellschaft , Kultur

Depolka – eine virtuelle deutsch-polnische Landkarte des Deutschen Polen-Instituts lädt zur Reise ein

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Die Coronakrise hat insbesondere auch das Schulwesen hart getroffen. Nicht nur die Durchführung des Regelunterrichts wurde zur virtuellen Herausforderung, auch fielen insbesondere alle über den Unterricht hinaus gehenden Schulaktivitäten wie beispielsweise Klassenfahrten oder Austauschprogramme der Pandemie vorübergehend zum Opfer. Auch die deutsch-polnischen Schulkontakte haben in den letzten Monaten sehr unter den neuen Bedingungen gelitten, und nicht selten wurden bestehende Kontakte zunächst mal eingestellt. Wer sie aufrechterhalten wollte, musste Kreativität an den Tag legen, und das in Zeiten, in denen das gesamte Kreativitätspotential bei vielen Lehrerinnen und Lehrern schon von der normalen virtuellen Unterrichtsgestaltung aufgebraucht wurde. Daher bietet das Deutsch-Polnische Jugendwerk, aber auch andere im Schüleraustausch engagierte Einrichtungen vielfältige Methodenvorschläge sowie entsprechende Fortbildungsseminare an, damit die schulischen und außerschulischen Begegnungen für alle Beteiligten auch in virtueller Form attraktiv gestaltet und während der Pandemie fortgeführt werden können.

Auch das Deutsche Polen-Institut hat sein virtuelles Angebot verstärkt ausgebaut, um sowohl den virtuellen Regelunterricht, als auch virtuelle Begegnungen mit Partnerschulen in Polen mit attraktiven Angeboten zu unterstützen. So hat beispielsweise das PolenMobil sein Programm für virtuelle Einsätze optimiert und seit Beginn des Jahres schon einige Einsätze mit großem Erfolg und vielen positiven Rückmeldungen online absolviert. Vor allem die neu erstellten Kurzfilme zur polnischen Sprache stießen insbesondere bei Schulklassen mit Partnerschulen in Polen auf große Resonanz. Auch das Angebot auf der Internetplattform www.poleninderschule.de wird ständig erweitert und thematisch ausgebaut.
Das neueste digitale Projekt des Deutschen Polen-Instituts ist die deutsch-polnische Landkarte „Depolka“. Diese Landkarte ist seit dem 28. April unter www.depolka.de kostenlos aufrufbar und bietet jugendlichen Nutzerinnen und Nutzern (Zielgruppe 8-15 Jährige) einen spielerischen Zugang in die deutsche und polnische Landeskunde. Geographische Besonderheiten, darunter Flüsse, Seen oder Gebirge beider Länder können ebenso angeklickt und abgerufen werden wie Informationen zu Nachbarländern, Bundesländern und Woiwodschaften. Auch Eindrücke von den wichtigsten deutschen und polnischen Städten werden über die Länderkarte in Form von Fotos vermittelt. Bekannte Sehenswürdigkeiten in Deutschland und Polen lassen sich spielerisch entdecken und geographisch einordnen. Angeregt von Quizfragen können sich die Jugendlichen mittels der Landkarte auf die Suche nach Antworten begeben und erleben dabei mit Sicherheit die eine oder andere Überraschung. „Mit welchem Land hat Deutschland die längste Landesgrenze?“. Nicht nur junge Nutzer dürften über die Antwort „Österreich“ überrascht sein. Dass dann Tschechien folgt und als drittes die Niederlande, während die Grenzlängen mit den großen Nachbarn Polen und Frankreich abgeschlagen auf den Plätzen vier und fünf landen, dürfte selbst für den einen oder anderen deutschen Polenkenner eine neue Erkenntnis sein. Obwohl sich mittels dieser Karte nur Grundlagen landeskundlicher Kenntnisse zu Deutschland und Polen vermitteln lassen, ist man wahrscheinlich hier und da überrascht, wie wenig man sich selbst dieser scheinbaren Grundlagen bewusst ist. Besonders im regulären Geographie-Unterricht, aber auch als Vorbereitung für Klassenfahrten oder Austauschprojekte eignet sich die Karte für den Einsatz.

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Das Quiz sowie die Rubrik „Wusstest du schon, dass…?“ wecken zusätzliche Neugier und regen die Nutzer zur Reise mit der Landkarte an. „Wusstest du schon, dass….der deutsche Sänger Mark Forster eigentlich Mark Ćwiertnia heißt und eine polnische Mutter hat?“. Bei vielen Schülerinnen und Schülern hat sich das vielleicht schon herumgesprochen, doch „Wusstest du auch schon…dass jeder fünfte Storch auf der Welt ein Polen ist?“ oder „...dass der seit dem Jahr 1962 meistgesehene Kinofilm in Deutschland das ,Dschungelbuch´ aus dem Jahr 1968 ist?“
Da die gesamte Länderkarte zweisprachig deutsch und polnisch angelegt ist, eignet sie sich auch hervorragend, um virtuell mit Partnern aus dem Nachbarland gemeinsam erkundet zu werden.
Auch wenn die virtuelle Begegnung die persönliche nicht ersetzen kann, schon gar nicht im Bereich des Schüleraustausches, kann die Länderkarte Depolka ein Medium von vielen sein, diese schwierige Zeit der Pandemie gemeinsam zu überbrücken. Dabei ist das Depolka-Team immer offen und dankbar für Anregungen, wie die Karte ergänzt und weiter ausgebaut werden kann. Über positives wie negatives Feedback würden wir uns freuen.

Kontakt: Dr. Matthias Kneip, email: kneip@dpi-da.de