Hitleriada Furiosa Hitleriada Macabra

Hitleriada Furiosa - Hitleriada Macabra

Karikaturenzyklen von Stanisław Toegel
Begleitheft zur Ausstellung

Inhalt

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Satire, Karikatur und der Zweite Weltkrieg - dieser Kontext kann widerstreitende Emotionen hervorrufen. Einerseits Scherz, Lachen und andererseits ein Drama, das tragische Schicksal von Einzelpersonen und ganzen Nationen. Eine besondere Bedeutung hatte die Karikatur als Form des Widerstands im von Nazi-Deutschland besetzten Polen, wo sie in der Untergrundpresse, aber auch in Offiziersgefangenen-, Straf- und KZ-Lagern erschien bzw. weitergereicht wurde.

Vor wenigen Jahren wurden in Deutschland kolorierte Karikaturen zu NS-Größen (Hitler, Goebbels, Göring u.a.) und zum Lageralltag aus der Hand des polnischen Karikaturisten und Widerstandskämpfers Stanisław Toegel aufgefunden, die noch auf ihre "Entdeckung" warten. Das Deutsche Polen-Institut stellt die Karikaturen aus Anlass des 60. Jahrestags der Beendigung des Zweiten Weltkriegs vom 29. April bis 31. Mai 2005 aus.

Stanisław Toegel (geb. in Lemberg/Lwów/L´viv 1905 - gest. in Beuthen/Bytom 1953) war nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands in ein Straflager nach Göttingen deportiert worden, wo er in einer Papierfabrik Zwangsarbeit leisten musste. Dort betätigte er sich konspirativ, unter seiner Feder entstanden damals auch mehrere satirische Bilderzyklen. Nach der Befreiung im Frühjahr 1945 lebte er eine Zeitlang in einem DP-Lager in Osnabrück, wo er seine während der NS-Herrschaft entstandenen Karikaturen unter dem Pseudonym "Szafa" publizierte. Der Verleger Anton Markiewicz veröffentlichte (Celle 1945/46) zwei Karikaturenzyklen Toegels unter dem Titel "Hitleriada Furiosa" (12 Bilder) und "Hitleriada Macabra" (10 Bilder). In Darmstadt werden insgesamt 19 Karikaturen gezeigt, drei Werke des zweiten Zyklus gelten als verschollen.