Zwiegespaltene Polen, skeptische Deutsche Gegenseitige Wahrnehmungen vor dem Hintergrund der polnischen und deutschen Geschichtspolitik. Deutsch-polnisches Barometer 2023. Teil 2
Inhalt
Der Zeitraum seit der Erhebung anlässlich des „Deutsch-Polnischen Barometer 2022“ war voller Ereignisse, die für die gegenseitigen Beziehungen von großer Relevanz sind. Neben der Diskussion über das deutsche Engagement im Kontext des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, wozu bereits eine separate Ausgabe des Barometers veröffentlicht wurde 1, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit von Politikern und Experten insbesondere auf die von der polnischen Regierung aufgeworfene Frage der Reparationen. Darüber hinaus gibt es fast täglich Medienberichte über deutschlandkritische oder gar deutschlandfeindliche Äußerungen von Vertretern des polnischen Regierungslagers. Die vorliegende Studie geht zum einen der Frage nach, welchen Einfluss diese Ereignisse auf die gegenseitige Wahrnehmung in beiden Ländern haben, zum anderen beleuchtet sie eingehend Schlüsselbereiche der Debatte über die historische Verantwortung und Entschädigung für das Leid und die Verluste der Polen während des Zweiten Weltkriegs.
Die Antworten der Befragten werden im Rahmen dieses Deutsch-Polnischen Barometers wie gewohnt auf folgende soziodemografische Merkmale hin analysiert: Geschlecht, Bildung, Alter, Wohnort (Größe der Stadt/Gemeinde, Ort des Bundeslandes/der Woiwodschaft). In diesem Jahr haben wir auch eine Frage zum möglichen Migrationshintergrund der Befragten hinzugefügt. Ein Zusammenhang zwischen diesen Merkmalen und den Antworten ist,
wie bereits in vorangegangenen Studien festgestellt wurde, nur selten nachzuweisen. In den wiederkehrenden Erhebungen der Barometer- Reihe ist hingegen seit Jahren eine Abhängigkeit der Antworten von den
Parteipräferenzen der polnischen Befragten zu beobachten. Daher wird diesmal wieder ein besonderer Fokus auf die Verteilung der Antworten unter
diesem Aspekt gelegt.
Informationen über die polnische Version der Publikation