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13. – 16.05.2019 , 09:00 — 16:00 Uhr

Das „Glatzer Fotoalbum“ zu sehen im Deutschen Polen-Institut

Deutsches Polen-Institut, Residenzschloß, Marktplatz 15, 64283 Darmstadt

Das ausgefaltete Kunstwerk misst 25 Meter und ist vom 13. bis zum 16 Mai. 2019 im Deutschen Polen-Institut zu sehen (9 bis 16 Uhr).

Im März 2013 ersteigerte der Darmstädter Bildhauer Gerhard Roese ein Konvolut originaler Negative von einem Synagogenbrand am 9. November 1938 irgendwo in Deutschland. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Synagoge in Glatz (heute Kłodzko) in Schlesien handelt. Der Zufallsfund ließ Roese nicht mehr los. Er erstellte eine steingerechte Rekonstruktion der Synagogenfassade, es entstanden zwei weitere Skulpturen aus Aluminiumguss  und 15 Bildtafeln im Format 1 x 1 m auf Alu-Dibond gedruckt. Alles zusammen hat Roese mit Freunden an Pfingsten 2018 in das heute polnische Kłodzko transportiert und der Stadt zum Geschenk gemacht. Das gesamte Projekt soll an den Zivilisationsbruch im rassistischen Massenmord („Dekalog in Flammen“) erinnern und die zerstörte Synagoge an die Stadt in Schlesien symbolisch zurückgeben.

Das „Glatzer Fotoalbum“ soll auf deutscher, wie auf polnischer Seite um Aufmerksamkeit werben und Freunde für das Projekt der ehemaligen Synagoge und ihrer Gemeinde vereinen. Das Fotoalbum ist als Leporello gedruckt, das aus 48 hintereinander gereihten Bildern im Format 50 x 50 cm besteht. Die Fotos stammen von dem Fotografen des Synagogenbrandes 1938 Günter Veit, Georg Dirzon und Gerhard Roese. Sie zeigen Menschen und Gebäude aus der Stadt in den Jahren 1938-1939 und 2018. Die Bilder sind eine Ergänzung zu dem Werkkomplex „Dekalog in Flammen“ im Museum des Glatzer Landes (Muzeum Ziemi Kłodzkiej). Die Bilder zeigen, was die Zeitzeugen von damals verschweigen. Daneben zeigt das Leporello Bilder des heutigen Glatz.

Das Buch gibt es in zwei Exemplaren. Die Ausgabe mit polnischem Textteil geht an das Museum in Kłodzko, Die deutschsprachige Ausgabe hat Gerhard Roese dem Deutschen Polen-Institut als Schenkung übergeben. Nach der öffentlichen Präsentation wird das Buch in der Institutsbibliothek einsehbar sein.

Mehr zu Gerhard Roese: https://www.gerhardroese.de/index.php/werksverzeichnis.html