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15.07.2015 , 20:00 Uhr

Dreizack und Roter Stern. Geschichtspolitik und historisches Gedächtnis in der Ukraine

Vortragssaal im Hess. Staatsarchiv Darmstadt, Karolinenplatz 3

Veranstalter: Deutsches Polen-Institut

Buchvorstellung mit Christiane Schubert und Wolfgang Templin

Moderation: Dr. habil. Peter Oliver Loew

Christiane Schubert und Wolfgang Templin stellen eine andere Sicht auf die Ukraine als Nachbarstaat Russlands vor. Das russische System unter Wladimir Putin untermauert seinen Herrschaftsanspruch gegenüber der Ukraine mit historischen Argumenten. Die Annexion der Krim, die Unterstützung separatistischer und terroristischer Kräfte im Osten der Ukraine und der unerklärte Krieg im Donbass markieren eine Ideologie, die dem *„kleinrussischen Bruder“ jede wirkliche Selbstständigkeit abspricht und ihn als ewigen Teil des eigenen Imperiums sieht.

Die Studie folgt dem Weg der Ukraine, die lange Zeit ohne eigenen Staat blieb. Mit dem Zerfall der Sowjetunion und der unabhängigen Ukraine erreichten Nationalbewegung und damit verbundene Identitätskonflikte eine neue Stufe. Der orangene Majdan von 2004 und der Euro-Majdan des Jahres 2014 dokumentieren das Ringen um eine moderne Staatsbürgernation, die sich auf ihrem Weg nach Europa ethnonationalistischer Enge und postsowjetischer Prägung entzieht.

Der Bürgerrechtler und Publizist Wolfgang Templin hatte bereits in den 1970er Jahren Kontakte zur polnischen Opposition geknüpft. In den Folgejahren versuchte er, in der DDR eine Opposition nach polnischem Vorbild aufzubauen, was ihn erheblichen Nachteilen aussetzte. 1988 wurde er zur Ausreise in die Bundesrepublik gezwungen. Nach der Wende kehrte Templin nach Berlin zurück und war u. a. als Mitarbeiter der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) tätig. Von Juli 2010 bis Dezember 2013 leitete er das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau.
Die Politologin und Journalistin Christiane Schubert beschäftigt sich seit einem Jahrzehnt intensiv mit der Ukraine.

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