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8.07. – 25.08.2005

"Grösste Härte..." - Verbrechen der Wehrmacht in Polen September/Oktober 1939

Kommunale Galerie der Stadt Darmstadt im Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2

Ausstellung vom 8. Juli bis 25. August 2005

Öffnungszeiten:
Di. und Do.    10 bis 19 Uhr
Mi. und Fr.     12 bis 17 Uhr
Sa.                10 bis 15 Uhr

 --- Am Dienstag, dem 23. August 2005, 17 Uhr  findet eine öffentliche Führung durch die Ausstellung statt ---

Zu der Ausstellung ist im Fibre-Verlag ein Katalog erschienen
 

Eröffung der Ausstellung am 8. Juli 2005 um 18.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Dieter Bingen, Direktor Deutsches Polen-Institut

Rede von Oberbürgermeister Walter Hoffmann

Einführung
Dr. des. Jochen Böhler, DHI Warschau

Bericht im Darmstädter Echo vom 8. Juli 2005
Bericht in der FAZ vom 9. Juli 2005
Bericht in der Frankfurter Rundschau zum Download

Rahmenprogramm:
"Das Lied vom Weltende". Kommentierte literarische Lesung am 13. Juli 2005, 19:00 Uhr

Zwischen 1995 und 2004 hat das Hamburger Institut für Sozialforschung zwei Ausstellungen über die Verbrechen der Wehrmacht im Vernichtungskrieg in Osteuropa gezeigt. Dadurch konnten Vorurteile abgebaut werden – dass nämlich nur SS- und Polizei-Einheiten Kriegsverbrechen begangen hätten –, andere wiederum wurden aufgebaut: dass sich die deutschen Streitkräfte erst ab Juni 1941 an den Kriegsverbrechen beteiligt hätten. In Polen jedoch ist allgemein bekannt, dass sich die Wehrmacht bereits in den ersten Kriegswochen an Kriegsverbrechen beteiligt hat. Diese ersten Kriegsverbrechen des 2. Weltkriegs stehen im Mittelpunkt dieser Ausstellung, deren polnischsprachige Fassung bereits im September 2004 in Polen zu sehen war.

Die dokumentierten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in den ersten Kriegswochen in Polen im Einzelnen:

    - Während des Luftkriegs nahm das Oberkommando der Wehrmachtsführung den Tod Tausender polnischer Zivilisten billigend in Kauf.
    - Schon vor dem deutschen Überfall auf Polen wurde die „Präventionshaft“ für polnische männliche Zivilisten zwischen 17 und 45 Jahren verfügt. Zivilen Bürgerwehren wurde entgegen dem Kriegsvölkerrecht der Kombattanten-Status aberkannt. Geiseln wurden unter zweifelhaften Umständen ohne kriegsgerichtliche Untersuchung festgenommen und erschossen.
    - Im September 1939 führten versprengte polnische Truppenteile den regulären Kampf hinter der Front fort. Zudem beschossen sich unerfahrene und nervöse deutsche Soldaten gegenseitig. Diese angespannte Situation führte dazu, dass die deutsche Wehrmacht in den ersten Wochen des Einmarschs Tausende polnische Zivilisten grundlos erschoss.
    - Polnische Juden mit ihren traditionellen Gewändern sowie Haar- und Barttrachten wurden für deutsche Soldaten zum Freiwild. Drangsalierungen und willkürliche Erschießungen von Juden waren an der Tagesordnung.
    - Im September 1939 ermordeten deutsche Soldaten tausende polnische Soldaten direkt im Anschluss an ihre Gefangennahme. In den überlasteten Gefangenenlagern wurde in unübersichtlichen Situationen wahllos das Feuer auf Gefangenengruppen eröffnet.