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13.05.2016 , 20:00 Uhr

Zeugen des Jahrhunderts. Karl Dedecius im Gespräch mit Marta Kijowska

Deutsches Polen-Institut, Residenzschloss

Veranstalter: Deutsches Polen-Institut, Darmstadt, Residenzschloss, Zugang über die Wallbrücke/Karolinenplatz

ZDF-Dokumentation 1999, 63 Min.
Einführung: Dr. Andreas Lawaty (Lüneburg)

Als Sohn einer deutschen Familie besuchte Karl Dedecius (*1921) ein polnisches Gymnasium in seiner Heimatstadt Lodz, wo er mit polnischer Kultur und Literatur in Berührung kam. Diese Erfahrung steht Pate für sein übersetzerisches Werk und seine Vermittlungsleistung. Die renommierte ZDF-Dokumentationsreihe porträtierte 1999 Karl Dedecius in einem Gespräch mit der Journalistin und Übersetzerin Marta Kijowska.

 Karl Dedecius wurde 1921 als Sohn deutscher Eltern in der polnischen Industriestadt Lodz (Łódz) geboren. Nach Kriegsdienst in der Wehrmacht (u.a. bei Stalingrad) und russischer Gefangenschaft kam er 1952 über eine Zwischenstation in Weimar in den Westen Deutschlands, wo er in einer Versicherungsgesellschaft tätig war. Erst nach Feierabend konnte er sich seiner Leidenschaft für die polnische Literatur und ihrer Übersetzung widmen. Seine Ausdauer wurde 1959 mit der Herausgabe der ersten Anthologie „Lektion der Stille“ belohnt, die einen großen Erfolg hatte und vielfach besprochen wurde. Unermüdlich übersetzte er polnische Schriftsteller wie Zbigniew Herbert, Stanisław Jerzy Lec, Czesław Miłosz, Tadeusz Różewicz, Wisława Szymborska, Adam Zagajewski und andere ins Deutsche. Seine Übersetzungen trugen zur internationalen Aufmerksamkeit für das dichterische Schaffen von Czesław Miłosz und Wisława Szymborska und zur Verleihung des Literaturnobelpreises  1980 bzw. 1996 an die polnischen Schriftsteller bei.

„Karl Dedecius. Literatur – Dialog – Europa“ ist eine Ausstellung des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt und des Museums der Stadt Lodz im Rahmen des Projekts „TRANSIT“.

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