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Ein neues Koordinatensystem der europäischen Kooperation am Beispiel deutsch-polnisch-ukrainischer kommunaler Partnerschaften

Kommunale Partnerschaften, die einst als Brücken der Verständigung und des kulturellen Austauschs dienten, stehen angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine seit Februar 2022  orientieren sich neu. Die explorative qualitative Studie bietet Einblicke in Vielfalt kommunaler Dreieckspartnerschaften zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine knapp zwei Jahre nach der vom Bundeskanzler Olaf Scholz verkündeten Zeitenwende für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik.

Im Zentrum der Untersuchung stehen drei Partnerschaften zwischen mittelgroßen Städten und Landkreisen mit weniger als 500.000 Einwohner*innen, die sich in Bezug auf die Dauer und Intensität ihrer Zusammenarbeit unterscheiden. Der Fokus richtet sich auf Partnerschaften, die über größere geografische Distanzen hinweg bestehen. Die ersten Kapitel der Studie konzentrieren sich insbesondere auf die Perspektiven von Akteur*innen aus Politik und Verwaltung.

In Anbetracht der neuen Herausforderungen durchläuft die Städtepartnerschaftsbewegung derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Dies zeigt sich darin, dass das kommunale Auslandsengagement inzwischen neue Felder umfasst, wobei Kommunen durch Hilfslieferungen und Erfahrungsaustausch einen direkten Beitrag zur Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine leisten. Obwohl internationale Städtebeziehungen und Städteaußenpolitik traditionell nicht zu den Kernaufgaben der Kommunen zählen, treten sie in transformativen Bereichen wie Klima, Technologie und Migration zunehmend in den Vordergrund. Städtepartnerschaften tragen dazu bei, die internationale Sichtbarkeit und das Profil einer Stadt zu erhöhen, und fördern das globale Bewusstsein sowie das Engagement der Bürger*innen in internationalen Angelegenheiten. Abschließend bietet die Studie praxisnahe Handlungsempfehlungen für lokale Entscheidungsträger*innen aus Politik und Verwaltung, um Dreieckspartnerschaften erfolgreich zu gestalten und effektiv zur Förderung von Werten wie Demokratie, Menschenrechten und Umweltschutz beizutragen.

 

Jetzt herunterladen: Klaudia Hanisch, Ein neues Koordinatensystem der Europäischen Kooperation am Beispiel deutsch-polnisch-ukrainischer kommunaler Partnerschaften. Eine Qualitative Studie. Teil 1.

 

Projektziele

Erkenntnisgewinne zum Thema deutsch-polnisch-ukrainischer Partnerschaften mithilfe einer qualitativen Studie, Vermittlung und Popularisierung der Forschungsergebnisse sowie Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Organisation, Verstetigung und Professionalisierung von deutsch-polnisch-ukrainischen Dreieckskooperationen.

Die Projektdauer ist auf neun Monate angelegt.

 Am 18. Januar 2024 wurden die Ergebnisse des ersten Teils  der Studie im Rahmen eines   Webinars und einer Präsenzveranstaltung  im Deutschen Polen-Institut  in Darmstadt präsentiert. 

Bilder von der Veranstaltung

 Vorstellung der Studie: Klaudia Hanisch,  wissenschaftliche  Mitarbeiterin  am DPI

Dr. Igor Ksenicz, Institut für Europäische Kultur an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, referierte als Gastdozent über die Auswirkungen der Gebietsreformen in Polen und der Ukraine.

Der zweite Teil der Studie   wird voraussichtlich im März 2024 veröffentlicht. 

Kontakt: hanisch@dpi-da.de