
Neues Koordinatensystem der europäischen Kooperation am Beispiel deutsch-polnisch-ukrainischer Städtepartnerschaften
Die qualitative Studie widmet sich kommunalen Dreieckspartnerschaften. Der Begriff der „Zeitenwende“ markiert ein neues Kapitel in der deutschen Zusammenarbeit mit Ostmittel- und Osteuropa. Auf kommunaler Ebene macht sich die Fokusverschiebung unter anderem bei der rasanten Dynamik der Aufnahme von Partnerschaften mit ukrainischen Städten bemerkbar. Um den neuen Herausforderungen Rechnung zu tragen, durchläuft die Städtepartnerschaftsbewegung gegenwärtig einen Wandel. Das kommunale Auslandsengagement umfasst zudem neue Felder: Durch Hilfslieferungen und Erfahrungsaustausch leisten Kommunen einen direkten Beitrag zur Bewältigung der Folgen des russischen Angriffskrieges und können somit als Beispiel einer Außenpolitik der Kommunen fungieren. Zwar gehören internationale Städtebeziehungen und Städteaußenpolitik nicht zu den kommunalen Kernaufgaben, dennoch treten internationale kommunale Partnerschaften gerade in transformativen Themenfeldern wie Klima, Technologie und Migration verstärkt in Erscheinung.
Projektkontext
Die Dynamik der Entstehung von kommunalen deutsch-ukrainischen Partnerschaften ist seit Frühjahr 2022 enorm. Eine wichtige vermittelnde Rolle wird dabei polnischen Kommunen zugesprochen. Die kommunale Ebene bietet unmittelbare Verbindungen zur Zivilgesellschaft, wirtschaftlichen Akteuren und der politischen Basis. Eine Leerstelle bilden derzeit qualitative Studien zu Entwicklungspfaden, Wirkungszusammenhängen, Bedürfnissen und Herausforderungen solcher Dreieckskooperationen.
Projektziele
Erkenntnisgewinne zum Thema deutsch-polnisch-ukrainischer Partnerschaften mithilfe einer qualitativen Studie, Vermittlung und Popularisierung der Forschungsergebnisse sowie Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Organisation, Verstetigung und Professionalisierung von deutsch-polnisch-ukrainischen Dreieckskooperationen.
Die Projektdauer ist auf neun Monate angelegt.
Ansprechpartnerin: Klaudia Hanisch, hanisch@dpi-da.de