24.10.2008

Der genormte Blick aufs Fremde – Reiseführer in und über Ostmitteleuropa

Academia Baltica Lübeck, Hogehus, Koberg 2, 23552 Lübeck

Internationale Wissenschaftliche Tagung in Zusammenarbeit mit der Academia Baltica Lübeck und der Universität Kiel

Reiseführer sind eine weit verbreitete Lektüre. Umso erstaunlicher, dass sie bislang von der Wissenschaft stiefmütterlich behandelt worden sind. Gemeinsam mit der Lübecker Academia Baltica und der Universität Kiel hat sich das Deutsche Polen-Institut vorgenommen, daran etwas zu ändern. Auf einer internationalen Tagung in Lübeck vom 24. bis 26. Oktober 2008 werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, Reisebuchautoren und Verlagsvertreter Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Reiseführern zu Ostmitteleuropa diskutieren.

Als begleitende Lektüre gedacht, wollen Reiseführer mit mehr oder weniger fernen Gegenden bekannt machen, vorhandenes Wissen über das betreffende Reiseziel bündeln und an Interessierte weitergeben. Sie dienen somit zugleich der Horizonterweiterung wie der Selbstpositionierung. Reiseführer können „Karten in den Köpfen“ im Sinne der nationalen Geschichtsbilder fortschreiben. Sie sind aber genauso geeignet, diese zu überschreiben oder zu revidieren.

Leitfragen der Tagung sind: Welche Strategien verfolgen Reiseführer? Von welchen materiellen und immateriellen Interessen werden Reisebuchverlage und Autoren geleitet? Welchen politisch-ideologischen und/oder wirtschaftlichen Einflussfaktoren unterliegt die Entstehung von Reisebüchern? Wie wird das Fremde erzählt, wie wird es vertraut gemacht, wie wird es visuell vermittelt? Wie sehr beeinflussen sie unser Wissen und unser Bild von anderen Ländern und Regionen?

Die Tagung wird gefördert von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM)

Programm der Tagung